Für den 31.05.2025 waren schon lange im Vorfeld Unwetterwarnungen ausgegeben worden. Gemäß der Vorhersagen, sollte sich zunächst über den südlichen Mittelgebirgen in NRW ein größerer Gewittercluster bilden, welcher unter Verstärkung nach ost-nord-ost ziehen sollte. Erst spät Abends und in der Nacht sollten Gewitter auf den Norden von NRW ausgreifen.
So verwunderte es nicht, als sich die ersten Zellen des Tages genau auf dieser prognostizierten Bahn bewegten. Allerdings bildeten sich bereits am frühen Abend auch weiter nördlich erste Zellen. Eine davon wuchs linksrheinisch zu einer Superzelle heran, welche für Großhagel sorgte, von ihrer Bahn nach links (nord-ost) abbog und sich kurz vor Eintreffen am Niederrhein zu einem normalen Gewitter abschwächte. Trotzdem brachte sie Teilen des Niederrheins noch starken Regen und vereinzelt Hagel mit einer Korngröße von bis zu 2cm.
Leider musste ich (mal wieder) bis in den Abend hinein arbeiten und so verpasste ich die erste, oben beschriebene, Zelle. Nach dessen Durchzug bildeten sich nahe der Niederländisch-Deutschen Grenze erneut Gewitterzellen, welche ebenfalls auf Kurs ost-nord-ost gingen. So bot sich uns dann noch ein ansehnlicher Mix aus einer Gewitterzelle über Duisburg und der untergehenden Sonne.


Wider Erwarten schoss genau dazwischen und in perfekter Ausrichtung zu meinen Kameras eine weitere Zelle in den Himmel. Für wenige Augenblicke entwickelte diese eine dermaßen hohe Dynamik, dass sie einen kurzlebigen Funnel ausbildete. Diese entstehen durch Rotation in einer Gewitterzelle und sind eine Vorstufe eines Torndos. Lediglich für wenige Minuten drehte er sich ein und verschwand dann so schnell, wie er sich bildete. Der folgende Zeitraffer zeigt den Durchzug der Gewitterlinie über einen Zeitraum von etwa 1,5 Stunden:
In den folgenden Bildern ist zunächst die ausgebildete Gewitterzelle erkennbar:
Als die Zelle zu rotieren begann, bildete sie einen kurzlebigen Funnel aus. Im Zoom ist er gut auszumachen:
In dem Moment, in dem das folgende Bild entstand, erreichte der Funnel seine größte Ausprägung. Bereits wenige Minuten später löste er sich wieder auf und die Zelle schwächte sich insgesamt ab:
Den Zeitraffer weiter oben habe ich stark hereingezoomt und auf den interessantesten Augenblick gekürzt. So ist die Bewegung innerhalb der Gewitterzelle gut zu erkennen:
Im Anschluss zog die Gewitterlinie über uns hinweg. Kurz stand die Überlegung im Raum in Richtung Heimat aufzubrechen. Schließlich waren bereits zwei Gewitter über die Region gezogen und hatten einen Großteil der vorhandenen Energie verbraucht.
Trotzdem entschieden wir uns, den vorüberziehenden Regen im Auto abzuwarten und auf weitere Gewitter - dann in einbrechender Dunkelheit - zu hoffen.
Und was soll man sagen - diese Entscheidung war goldrichtig. Etwa eine halbe Stunde später - der Regen hatte gerade erst nachgelassen - zeigten sich zwei weitere Zellen in süd-westlicher Richtung. Die zunächst hohe Blitzintensität versteckte sich noch hinter den Regenvorhängen:
Je näher sie jedoch auf uns zuzogen, desto deutlicher waren die Blitze auszumachen:
Blick in Richtung Duisburg. Dort brachte das Gewitter sogar noch einmal kleineren Hagel hervor:
Kurzzeitig erhellte die Stahlindustrie in Duisburg die Gewitterzelle:
Auch wenn dieser Blitz noch einige Kilometer entfernt einschlug, war es dann doch zu diesem Augenblick Zeit die Sachen zu packen und die erhöhte Position auf dem Deich aufzugeben:
Den Aufzug der beiden Gewitter in den späteren Abendstunden gibt es auch in Zeitraffern - unten links mit Blick in Richtung Westen, unten rechts in Richtung Süden:
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