Am 02.06.2025 sollte es am Nachmittag an einer schwachen Kaltfront zu vereinzelten Schauern und Gewittern im Westen Deutschlands kommen. Als sich über den Niederlanden eine schmale Schauerlinie bildete, nahm ich meine übliche Position auf dem Rheindeich in Dinslaken ein und harrte der Dinge, die da kommen sollten.
Noch gegen 13:30 Uhr schien die Sonne und heizte die Rheinauen ordentlich auf - wunderschönes T-Shirtwetter.
Aus den schwachen Regenschauern über den Niederlanden, wurde beim Grenzübertritt zügig eine durchgehende Schauerlinie mit einzelnen eingelagerten Starkregenschauern und sogar 2-3 kleineren Gewittern.
Gegen 14:00 Uhr bildeten sich an zwei sich verstärkenden Schauern einzelne, sehr tief hängende Wolken.
Diese wuchsen schnell zu einer durchgehenden Böenwalze zusammen. Diese entstehen, wenn innerhalb eines starken Regenschauers oder eines Gewitters, viel Regen zu Boden fällt, welcher die umgebende Luft stark abkühlt. Die abgekühlte Luft "fließt" am Boden kreisförmig vom Niederschlagskern weg und trifft in dessen Randbereichen auf wärmere Luft. Auf Grund der großen Temperaturunterschiede kondensiert die Luft und bildet so Wolken aus.
Die Schauer- und Gewitterlinie zog stramm in westlicher Richtung. Das Kraftwerk befindet sich nord-nord-westlich meines Standortes. Die Böenwalze rollte auf mich zu, also nahezu im 90°-Winkel vom Schauer weg gen Süden. Im Bereich zwischen Voerde und dem Kraftwerk war sie am schönsten ausgebildet:
Als sie schließlich gegen 15:00 Uhr über mich hinweg rollte, löste sie sich auf:
Eine so klassische Bildung einer Böenfront und das auch noch direkt vor laufender Kamera, ist dann doch etwas eher seltenes. Glücklicherweise lasse ich bei solch Gelegenheiten in der Regel mindestens eine Kamera einen Zeitraffer aufzeichnen - in diesem Fall ein echtes Schmankerl für Wetterfreunde:
Die Auflösung des Videos lässt auch einen ordentlichen Zoom auf das eigentlich interessanteste Geschehen zu. Diesen gibt es hier zu sehen:
Erstellt: Chris 07.06.2025
Kommentar hinzufügen
Kommentare